Mobbingpräventions-beratung

“Mobbing” ist ein gefühlter Prozess

Manche Menschen gehen gestärkt aus Herausforderungen hervor, während andere an ihnen zerbrechen. Es kommt immer darauf an, wie jeder einzelne Mensch damit umgehen kann.

Mobbing sollten wir daher auch als sehr individuell ansehen. Nicht jedes Kind fühlt sich durch ein bestimmtes Verhalten gemobbt. Wir als Erwachsene können dem Kind dabei helfen, sich besser abzugrenzen - sowohl emotional als auch psychisch - und dem Kind Handlungsmöglichkeiten mitgeben, um dem Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins entgegenzuwirken.

Wie können wir Erwachsene die Kinder hierbei am besten unterstützen?

Einheitlicher Umgang mit Konflikten

Einheitlicher Umgang mit Tätern

Führen dazu, dass

  • es insgesamt weniger Konflikte in der Klasse und zuhause gibt

  • klar kommuniziert wird

  • Kinder in der Lage sind, mehr Konflikte eigenständig zu lösen

  • die Kinder mehr Verantwortung übernehmen

  • die Kinder lernen, selbst Grenzen zu setzen und die anderer auch zu respektieren

  • der Alltag harmonischer wird

Hier geht’s zum Workshop “Wie können wir die Resilienz der Kinder fördern?”

Es ist nicht immer alles nur Pommes und Disco

Herausforderungen gehören einfach zum Leben dazu und je früher Kinder lernen, damit umzugehen und gestärkt daraus hervorzugehen, desto besser.
Dass alle Erwachsenen im Umfeld des Kindes an einem Strang ziehen, ist essentiell! Es ist überaus kontraproduktiv und verwirrt das Kind am Ende nur, wenn jeder etwas anderes sagt und/oder vorlebt.

Das Konzept von “Stark auch ohne Muckis” gilt auch für uns Erwachsene: je gestärkter und souveräner wir uns in diesen Situationen verhalten, desto mehr Sicherheit strahlen wir auch auf die Kinder aus. Umso wichtiger ist es für das Kind, dass alle Beteiligten das Konzept umsetzen.

Folgende Fragen dürfen wir uns stellen, wenn wir Kinder bewusst ins Leben begleiten wollen:

Wie entwickeln sich Kinder?

3 Faktoren nehmen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern:

  • Alles, was das Kind “von Haus aus” mitbringt.

    Manche Kinder haben z.B. eine Veranlagung zur Unsicherheit, während andere eine Veranlagung zur Abenteuerlust haben.

  • Alles, was auf die Kinder von außen einwirkt.

    Das sind z.B. Eltern, Schule, Freundeskreis, Medien usw. Die Einflüsse, die auf Kinder tagtäglich einprasseln, sind zahlreich und mitunter auch massiv.
    Diese Einflüsse können die genetischen Veranlagungen aus Punkt 1 entweder verstärken oder abschwächen. Als eine der 3 oben genannten Gruppen können wir hier ansetzen.

  • Damit ist ein bewusstes Handeln aus eigener Verantwortung heraus gemeint. Selbststeuerung besteht aus Fähigkeiten, die es den Kindern ermöglichen, Versuchungen zu widerstehen und impulsives Verhalten zu vermeiden. Sie hilft ihnen, sich auf die anstehende Aufgabe zu konzentrieren, anstatt sich durch andere Dinge ablenken zu lassen.

    Selbststeuerung ist wichtig, weil sie den Kindern hilft, bessere Entscheidungen für sich zu treffen. Menschen, die über eine effektive und effiziente Selbststeuerung verfügen, neigen seltener zu riskantem Verhalten wie Rauchen oder Drogenkonsum und sind in der Regel erfolgreicher im Beruf und in ihren Beziehungen.

    Die Selbststeuerung besteht aus den Fähigkeiten zur Selbstregulierung mit den Eigenschaften zur

    • Selbstaktivierung

    • Selbstkontrolle

    • Selbstdisziplin

    • Selbsthemmung

    • Willenshemmung

    • Impulskontrolle

      Quelle: Intarix “Selbstkonzept”

Wie lernen Kinder?

  • z.B. Lob, Anerkennung, Wertschätzung, Respekt (oder materielle Dinge wie z.B. Süßigkeiten oder Geld). Letzteres funktioniert sicherlich für den Moment bringt aber nicht die nachhaltigen Ergebnisse, wie wir uns wünschen (sollten).

  • Menschen zeigen verhalten, durch das sie sich Erfolg versprechen. Insbesondere der Wunsch nach Aufmerksamkeit und Beachtung spielt hier eine große Rolle:

    Das Mantra “Net g’motzt isch g’lobt g’nug” führt leider dazu, dass wir unerwünschtes Verhalten verstärken und erwünschtes Verhalten bestrafen.

    Das “Motzen” ist eine Form der Aufmerksamkeit und wenn das Kind merkt, dass es durch ein bestimmtes Verhalten Aufmerksamkeit bekommt, wird es genau dieses Verhalten immer wieder zeigen. Erwünschtes Verhalten nehmen wir gerne als selbstverständlich an und kommentieren das nicht weiter - ohne zu wissen, welche Schlussfolgerungen das Kind für sich selbst daraus zieht.

    Wir dürfen uns also merken:
    Sorge dafür, dass das Kind ein Erfolgserlebnis hat, wenn es erwünschtes Verhalten zeigt.

  • Kinder lernen durch Vorbilder - also auch durch uns :)
    Oftmals ist uns gar nicht bewusst, was und wieviel Kinder alles aufsaugen.
    Solche Verhaltensweisen wie
    • wie lösen wir Konflikte?
    • wo setzen wir Prioritäten?
    • wie stehen wir für uns ein und setzen Grenzen?

    schauen sich die Kinder bei uns ab. Bewusst und achtsam durch den Alltag zu gehen sorgt auch dafür, dass wir besser steuern können, was wir dem Kind eigentlich alles vorleben. Insbesondere in stressigen Zeiten kann das sehr herausfordernd sein. Um zu vermeiden, dem Kind ungewollte Bewältigungsmechanismen vorzuleben, ist es unerlässlich, eine gesunde Stressbewältigung an den Tag zu legen.